Die japanische Indy-Szene
Bunt, lustig, blutig, atemberaubend, für jeden Geschmack etwas dabei...die japanische Indy-Szene.
Obwohl Japan flächentechnisch gesehen verhältnismäßig klein ist, gibt es mittlerweile eine wahre Flut an Indy Promotions. Zu den ersten und heute noch bekannten Organisationen gehören u.a. die von Onita gegründete FMW oder Great Sasukes Michinoku Pro, aus der 1999 die in Osaka beheimatete Comedy Promotion Osaka Pro von Super Delfin hervorging. Sasukes North Eastern Wrestling (Michinoku Pro) war zudem die erste regional veranstaltende Liga in Japan. Die allererste Indy Promotion Japans hieß "Pioneer Senshi", welche am 15.11.1988 von Ryuma Go, Apollo Sugawara und Masahiko Takasugi gegründet wurde.
An und für sich unterscheiden sich gerade die großen Indy Promotions nicht sonderlich von den "3 Großen" (NJPW, NOAH & AJPW). Zwar ist der Stil nicht der gleiche, die Hallen kleiner und die öffentliche Aufmerksamkeit geringer, aber ansonsten sind die Strukturen oftmals die selben. Es gibt ähnliche Tourkalender, teilweise fest angestellte Wrestler und landesweite TV Präsenz.
In der Indy-Szene wurde sich eigentlich nie an einen bestimmten Stil gehalten. Es gab, bzw. gibt wilde Hardcore Wrestling Promotions wie die FMW (die allerdings zeitweise zu den größten Promotions in Japan gehörte), W*ING (Wrestling International New Generation), IWA Japan, Atsushi Onita Pro-Wrestling oder aktuell Big Japan Pro-Wrestling, spektakuläre High Flying Akrobatik in Ligen wie Michinoku Pro, Toryumon (jetzt Dragon Gate), Kaientai Dojo oder Toryumon X, unterhaltsame Comedy bei Osaka Pro oder vollkommen bizarre Storylines bei DDT (Dramatic Dream Team).
Da die großen japanischen Ligen ihre eigenen Dojos haben, wo sie ihren Nachwuchs selbst trainieren, dient die japanische Indy-Szene nicht so stark als Sprungbrett wie es in den USA der Fall ist, wo alle jungen Wrestler über das gesamte Land verteilt trainiert werden und antreten. Zwar erhalten die Top Indy Wrestler oft die Möglichkeit, bei New Japan oder All Japan anzutreten, allerdings werden sie nur selten von den großen Organisationen verpflichtet. Da aber gerade die großen Indy Ligen einen stabilen Umsatz erzielen, können die Wrestler auch "in der zweiten Liga" verweilen und dabei ein geregeltes Einkommen verzeichnen.